ECR Circular Packaging Initiative
Das Circular Economy Paket der EU zielt auf eine deutliche Disruption der Verpackungslandschaft ab. Reduktion, Wiederverwendung und Recycling sind die Grundlagen der Circular Economy.
Name der ECR-Arbeitsgruppe | Name der Publikation | Erscheinungsdatum |
---|---|---|
Circular Packaging Design |
Packaging Design for Recycling | 2020 (ECR Austria)
Update 2023 |
Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen |
Nachhaltigkeitbewertung von Verpackungen
Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen |
2020 (ECR Austria)
Update 2023 |
Verpackungsstammdaten |
Verpackungsstammdaten | 2022 (ECR Austria) |
Verpackungsminimierung |
Verpackungsminimierung | 2024 (ECR Austria) |
Quelle: ECR Austria
Packaging Design for Recycling (Quelle: ECR Austria)
Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen (Quelle: ECR Austria)
Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen (Quelle: ECR Austria)
Verpackungsstammdaten (Quelle: ECR Austria)
Verpackungsminimierung_2024 (Quelle: ECR Austria)
Packaging Design for Recycling_2023 (Quelle: ECR Austria)
Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen_2023 (Quelle: ECR Austria)
Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen_2023 (Quelle: ECR Austria)
Ausgangssituation
Das Circular Economy Paket der EU zielt auf eine deutliche Disruption der Verpackungslandschaft ab. Reduktion, Wiederverwendung und Recycling sind die Grundlagen der Circular Economy. Die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) trat im Februar 2025 in Kraft. Die wesentlichen Inhalte der PPWR umfassen die Recyclingfähigkeit, Mindestrezyklatanteile, Verpackungsreduktion und die erweiterte Herstellerverantwortung (ERP)
Die Recyclingfähigkeit der Verpackung – das Circular Packaging Design – ist einer der wichtigsten Bestandteile bei der Umsetzung für die PPWR. Untersuchungen zeigen, dass nur ein Bruchteil der Verpackungen in der Konsumgüterbranche heute tatsächlich recyclingfähig sind. Daher hat sich diese gemeinsame Initiative von Handel und Industrie zum Ziel gesetzt, Standards für die Bewertung von Nachhaltigkeit bei Verpackungen sowie Richtlinien für Circular Packaging Design zu schaffen. Neben der Recyclingfähigkeit von Verpackungen ist ein wesentlicher Bestandteil der PPWR die Verpackungsminimierung, mit der sich die Initiative weiterhin beschäftigt.

Vorgehensweise
Um dieses komplexe Thema möglichst gut abzudecken, wurden vier unterschiedliche Arbeitsgruppen im Rahmen dieser Circular Packaging Initiative aufgesetzt.
Arbeitsgruppe Circular Packaging Design: Ziel dieser Arbeitsgruppe ist, bestehende Guidelines von Handel, Industrie und Wissenschaft zu screenen, analysieren und daraus gemeinsam einen breit akzeptierten Standard für die gesamte FMCG-Branche abzuleiten.
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeits-Bewertung: Recyclingfähigkeit ist die Grundvoraussetzung einer Circular Economy und stellt jedoch nur einen Teil in der ganzheitlichen Nachhaltigkeits-Bewertung von Verpackungen dar. In dieser Arbeitsgruppe werden unterschiedliche Tools vorgestellt und eine gemeinsame Richtlinie bzgl. einer sinnvollen, holistischen Vorgangsweise erarbeitet.
Arbeitsgruppe Verpackungsinformationen in Stammdaten: Ziele dieser Arbeitsgruppe sind die Festlegung der notwendigen Informationen der Verpackungsdaten sowie die automatisierte Abbildung im Rahmen des Stammdatenaustausches zwischen Handel und Industrie.
Arbeitsgruppe Verpackungsminimierung: Derzeit gibt es kein Bewertungssystem, das aktuelle Produkte auf dem Markt miteinander vergleicht, um die PPWR im Bezug der Verpackungsminimierung zu erfüllen. Ziele dieser Arbeitsgruppe ist die Annäherung an das Thema und eine weitere Stütze bei der Umsetzung der PPWR zu bieten.

Ergebnis
In wenigen Monaten hat die österreichische Konsumgüterbranche unter der Leitung von ECR Austria und der fachlichen Expertise der FH Campus Wien eine Empfehlung für recyclingfähige Verpackungen ausgearbeitet. Diese ECR Publikation ermöglicht nun jedem Produkt- oder Sortimentsmanager die richtigen Schritte hin zu zirkulären Verpackungen zu setzen und damit einen Beitrag zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket zu leisten. Dieser detaillierte und umfangreiche Leitfaden erlaubt auch jedem/jeder Nicht-Expert:in zu verstehen, worauf man bei zukünftigen Verpackungen ganz besonders achten muss, um eine möglichst hohe Zirkularität zu erreichen. Die klare und ansprechende Gestaltung nach Verpackungstypen (Flasche, Becher, etc.) ist durch ein Ampel-System leicht verständlich, ein umfangreiches Glossar hilft bei technischen Ausdrücken.
Als zweite Empfehlung wurde ein Kriterienkatalog gemeinsam erarbeitet, mit dem die Nachhaltigkeit von Verpackungen beurteilt werden kann. Diese ECR Empfehlung „Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen“ enthält neben einem allgemeinen Teil auch einen sehr detaillierten Anhang mit vertiefenden Berechnungsmethoden, um auch für die Verpackungsexperten in unseren Mitgliedsunternehmen zu bieten. Ziel war aber auch hier, vorwiegend Nicht-Expert:innen zu erläutern, welche Faktoren bei der Beurteilung von Nachhaltigkeit eine Rolle spielen und wie die Verpackungen ganzheitlich beurteilt werden sollen.
Weiters wurde mit der Publikation „Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen“ eine Methode angeführt, die erlaubt eine Berechnung der technischen Recyclingfähigkeit eines Verpackungssystems auf Materialebene durchzuführen und basiert auf Daten der Circular Packaging Design Guideline der FH Campus Wien, der Packaging Design for Recycling Guideline von ECR sowie den Empfehlungen der RecyClass Guidelines.
Mit der Arbeitsgruppe „Verpackungsstammdaten“ wurden die notwendigen Informationen der Verpackungsdaten sowie die automatisierte Abbildung in Rahmen des Stammdatenaustausches zwischen Handel und Industrie festgelegt.
Mit der Verabschiedung der PPWR wurde der Fokus auf die „Verpackungsminimierung“ gelegt. Es wurde zwei Bewertungsmodelle mit und ohne Benchmarking entwickelt. Das Basis Modell zeigt alle PPWR relevanten Parametern mit dem Ziel die bestmögliche Verpackung für die jeweilige Produktgruppe zu eruieren. Das Plus Modell bezieht zusätzlich weitere Nachhaltigkeitsziele mit ein.

Fazit
Mit diesen fünf Publikationen bekommen nun alle Produkt-, Sortimentsmanager:innen sowie Innovations-Verantwortliche Tools in die Hand, mit denen sie ihren Beitrag zu den EU Kreislaufwirtschaftszielen im Rahmen ihrer Unternehmen leisten können. Änderungen der ersten drei Publikationen wurden im Frühjahr 2023 auf die bevorstehende PPWR-Verordnung vorgenommen. Die Publikationen werden laufend aktualisiert.